Masterklasse III
»Die Weltreise von Amboss« - Reisetagebuch
Joshua Wurm
Ich bin Amboss, Sohn von zwei spanischen Alano-Doggen. Zwar bin ich auf
dem Papier Spanier, jedoch lebe ich schon seit ich denken kann in Landau
in der Pfalz. Ich bin seit dem 05. Februar nun drei Jahre alt und habe noch
wenig von der großen Welt gesehen. Ich habe schon zahlreiche Reviere markiert,
das ist mir aber nicht genug. Zu seinem Geburtstag beschenkt man sich ja
manchmal auch gerne selbst, also habe ich als vorgezogenes Geschenk an mich
vom 01. Januar bis zum 04. Februar eine Weltreise gemacht. Hier ein paar Bilder:
Reise 1 - Frankreich (01.01.-05.01.):
Mein erster Stopp war Frankreich. Dort, wurde mir gesagt, wimmle es nur so
von verschiedenen Hundekulturen und ich konnte es kaum abwarten sie kennen
zu lernen: Bordeaux-Doggen, Französische Bulldoggen, Beauceron, Briard und
auch Pudel. Leider freuten die sich nicht so wie ich, alle rannten vor mir weg.
Nur weil ich immer laut belle und rumspringe heißt das doch nicht, dass ich
böse und gefährlich bin, oder?
Also verzog ich mich, wie ihr auf dem Bild sehen könnt, an einen Ort, wo ich
nur für mich sein konnte...
Reise 2 - Italien (05.01.-12.01.):
Nach vier Tagen in Frankreich zog es mich nach Italien. Der Hauptbeweggrund
war Essen. Ihr müsst wissen, ich werde nie satt und fresse alles was ich
kriegen kann: Fleisch, Käse, Socken, manchmal auch Mehrfachsteckdosen und
Wandleisten. Jedenfalls traf ich in Italien einen ganz komischen Kauz, ein
italienisches Windspiel...was ist denn das für ein komischer Name?
Schließlich fand ich aber doch in einem Cane Corso Italiano namens Luigi
einen guten Freund, mit dem ich wie ihr auf dem Bild sehen könnt gut essen
und trinken war. Leider hatte Luigi es nicht so mit dem Fotografieren, ich
bin etwas überbelichtet...
Reise 3 - Schweiz (12.01.-15.01.):
Alanos sind Hunde, die sehr viel Auslauf brauchen, jedenfalls sagen das meine
Herrchen immer. Drum war der ganze Sozialisierungsprozess auch gleich wieder
vorbei. Ich begab mich in die Schweizer Alpen um bei einer guten Wanderung
zu mir selbst zu finden. Mit meinen Ugg Boots hatte ich alles was es bedarf,
mein Essen jagte ich mir....Rest in Peace ihr Schweizer Schneehasen. Ich erklomm
den höchsten Berg der Schweiz, die Dufourspitze (4.634 m). Ein Alpensteinbock
schoss das Foto, er wollte jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen seinen
Namen nicht nennen.
Reise 4 - Portugal (15.01.-17.01.):
Nach drei Tagen in der Schweiz wurde es mir aber zu kalt, also entschloss ich,
mit der inzwischen insolventen Airline Niki nach Portugal zu fliegen. Dort war
es auch viiiiieeeel wärmer. Jedoch habe ich gehört, dass dort der Tierschutz nicht
so groß geschrieben wird, also blieb ich dort nur zwei Tage. Am ersten Abend kam
ich in irgendein Haus rein, in dem in der Mitte ein Rasen war, der perfekt zum
Rennen und Spielen war. Das dachten aber anscheinend auch die anderen 22 Männer
plus Schiedsrichter, die wie ich irgendwie dort rumrannten. Einer hatte besonders
Angst wie ihr auf dem Bild seht. Der ist schon beim Anblick von mir weggerannt,
ich dachte da springe ich ihn mal an.
Reise 5 - USA (20.01.-24.01.):
...in die USA! Ich musste erstmal irgend ein ESTA-Formular ausfüllen damit ich da
überhaupt einreisen durfte. Da waren so Fragen dabei wie: "Sind sie Terrorist?" Ja
ne, ist klar. Naja, jedenfalls war ich nach langem Hin und Her tatsächlich irgendwann
in New York, sah den Big Apple und war sogar bei der Bubba Gump Shrimp Company im
Restaurant. Auch hier begegneten mir vergleichsweise wenig Hunde. Als ich dann aber
in der Hauptstadt Washington DC war, sah ich viele Parks, Grünflächen und Jogger.
Das Highlight war ein großes weißes Haus mit einem ähnlichen Rasen wie dem in
Portugal. Also rannte ich dadrauf und spielte ein bisschen. Dann kam aber irgendein
alter blonder Mann. Der war mir irgendwie gar nicht geheuer. Hinter dem Zaun
standen ganz viele Menschen mit Fotoapparaten, irgendwer hat auch das Bild gemacht.
Dann, und obwohl ich gar nichts markiert habe, rannten mir wieder alle Leute hinter
her. Anders als in der Türkei fingen sie mich aber. Als sie meine Personalien
überprüften fanden sie heraus, dass ich einen spanischen Pass habe. In Folge dessen
wiesen sie mich aus...also buchte ich einen Flug in die Karibik.
Reise 6 - Jamaika (24.01.-04.02.):
Hier gefiel es mir am Besten! Das Wetter war sehr gut und alle Menschen waren froh,
hatten lange schwarze filzige Haare und rote Augen. Außerdem roch es auch immer
sehr interessant bei diesen Menschen. Der Geruch war mir bekannt...Meistens jedoch
verbrachte ich den Tag am Strand wie auf dem Bild mit Sonnenbrille und Cocktail.
Ich schlief zwei Stunden, dann ging ich ins Wasser mich abkühlen, dann wieder ab
in den Schatten. Irgendwann vermisste ich aber meine Herrchen Helen und Josh, also
hielt ich Ausschau nach einem Reisebüro. Jedoch sah ich nur Menschen die lachten
oder schliefen, arbeiten sah ich irgendwie nie jemand. Irgendwann traf ich jedoch
einen sehr netten Mann in einer Gasse, der irgendwas sang von "Take you there".
Im Nachhinein fand ich heraus, dass das ein sehr beliebter Song war und es sich bei
dem Herren um Sean Kingston handelte, er half mir aber tatsächlich wieder nach
Deutschland zu fliegen, wo mich meine Herrchen Helen und Josh am Flughafen
empfingen....das war meine Reise, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen meines
Tagebuchs und beim Anschauen meiner Bilder :)
© Joshua Wurm 2018